Ortsgeschichte

Das als Haufendorf angelegte Hattenhofen grüßt von einem markanten Höhenzug im Übergangsbereich zwischen Altmoränen und Tertiärem Hügelland. Südwestlich davon liegt das überregional bedeutsame Haspelmoor. Das eigentliche Haspelmoor gehört jedoch nicht zur Gemeinde Hattenhofen, sondern zu Althegnenberg.

Zwei ebenso markante Verkehrsstränge durchziehen die Gemeinde: die Eisenbahnlinie München - Augsburg sowie die Bundesstraße 2.

Die Kommune besteht aus drei - in ihrem Alter und in ihrem Wesen - unterschiedlichen Teilen: dem „klassischen“ Dorf Hattenhofen, dem hauptsächlich als Wohnsiedlung geprägten Haspelmoor sowie dem Weiler Loitershofen. Ihnen gemeinsam ist allerdings der durchgehend ländliche Charakter.

Die Wurzeln reichen bis nach Südtirol: Im Zusammenhang mit einer Schenkung wird der Ort Hattenhofen erstmals im Brixener Traditionsbuch aus der Zeit von 1060 bis 1070 als „Hattanhovan“ zweimal urkundlich erwähnt.

Dies heißt aber nicht, dass Hattenhofen erst zu dieser Zeit entstanden ist. Prähistorische Funde zeigen nämlich auf, dass hier bereits vor mehr als 11 500 Jahren Menschen gelebt haben. Als erste „befestigte“ Siedlungsform darf wohl die (allerdings eingeebnete) keltische Viereckschanze westlich der Bundesstraße 2 gelten.

Schmuckstück des Ortes ist die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Hattenhofen ist eine der sechs Pfarreien im Pfarrverband „Glonnauer Land“.

.Auch heute noch fallen die relativ großzügig angelegten Gehöfte auf. Dies ist Ausdruck dafür, dass es die Bauern mit ihren Grundherrn weitgehend gut getroffen hatten. Acht von insgesamt 35 Anwesen waren 1812 dem Kloster Fürstenfeld, sieben dem Kloster Altomünster abgabepflichtig. Diese Grundherren übten die so genannte „Niedere Gerichtsbarkeit“ aus. Abgesehen davon gehörte Hattenhofen über viele Jahrhunderte zum Landgericht Dachau.

Gemeinden im heutigen Sinn gibt es in Bayern seit 1818. Hattenhofen (zusammen mit Loitershofen) war bereits im Landgericht Dachau als Einheit in Form einer „Hauptmannschaft“ geführt. Haspelmoor wiederum entstand erst nach dem Bau der Eisenbahnstrecke München - Augsburg, also ab 1840.

Lange Zeit hieß der Ort auch Unterhattenhofen zur Unterscheidung von Oberhattenhofen bei Egling an der Paar.

Trauriger „Höhepunkt“ der neueren Geschichte waren auch für Hattenhofen die Jahre 1933 - 1945. Allein das Kriegerdenkmal mit den zahlreichen Namen der Gefallenen und Vermissten liefert Zeugnis über einen außerordentlich hohen Blutzoll. Die damaligen Zeitzeugen werden auch niemals die Fliegerangriffe auf Hattenhofen und Haspelmoor in den letzten Kriegstagen vergessen.

In der Zeit zwischen dem Kriegsende und dem heutigen Tag hat sich Hattenhofen insbesondere in Richtung Süden und Westen ausgedehnt.

Die Gemeindegebietsreform in den 70er Jahren stellte zunächst auch die Selbständigkeit von Hattenhofen in Frage. Mit dem Rechtsinstitut der Verwaltungsgemeinschaft (VG) erhielten dann aber auch kleinere Kommunen die Möglichkeit, ihren Fortbestand zu sichern. Hattenhofen ist seit 1978 eine von acht Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf.

Hattenhofen grenzt an folgende Nachbargemeinden: Mammendorf, Althegnenberg, Mittelstetten und Oberschweinbach.

 

Die Eigenständigkeit schlägt sich auch in den Einrichtungen für die Jüngsten nieder:

·     dem Gemeindekinderhaus „Löwenzahn“, bestehend aus Krippe und Kindergarten

·     der Grundschule Hattenhofen (Schulverband mit der Gemeinde Oberschweinbach).