Ortsgeschichte

Erstnennung 1260 Wildenrod. Um diese Zeit errichten die Hegnenberger die Burg Wildenrod (Lehen vom Herzog).

  1. Konrad (I.) von Wildenroth, Sohn des Engelschall von Hegnenberg, Ministeriale der Staufer, ab 1268 der Wittelsbacher. Konrad trat schon in jungen Jahren in herzogliche Dienste und erreichte bald eine führende Stellung als Marschall, oberster Finanzberater und Friedensrichter. Er hatte umfangreiche Besitzungen, insbes. südlich von Augsburg und in Buchlohe.
  2. Engelschalk von Wildenroth.
  3. Konrad (II.) von Wildenroth. Nur von 1297 bis 1330 urkundlich nachweisbar. 2 Söhne, die jedoch nicht alt wurden.

1310 kam W. zu Bayern-Ingolstadt. 1311 Verpfändung durch den Herzog (seit 1328 Kaiser) Ludwig IV. an Marschall Konrad von Wildenroth; 1319 Übertragung der Burg durch Konrad an seinem Oheim, den Truchsessen Berthold von Kühlenthal und die Söhne seines Bruders Siegfried und Berthold.

1322 Schenkung an das Kloster Fürstenfeld durch König Ludwig, zunächst jedoch noch - aufgrund der Pfandschaft - in Händen Bertholds und seiner Neffen. 1366 treten die Brüder Siegfried und Berthold, Truchsessen von Kühlenthal, ihre Forderungen um 200 Pfund Heller an das Kloster Fürstenfeld ab. Dieses legt die Burg nieder und übt über das Dorf Wildenroth die niedere Gerichtsbarkeit aus. W. ist bis 1803 Hofmark Fürstenfelds. Wildenroth hatte 1752 44 Anwesen, außer der Mühle alles Söldenanwesen. - Schmiede

 

 

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(Ludwig)       Fundstelle/Zitat:  Regg.LdB 3 n. 3     URI

1315 April 18 Geben [...] ze Mvenchen 1315 an dem freitag vor sant Georgen tach, r.a. 1. München

Kg. Ludwig (1) bestätigt Konrad von Wildenroth, dessen Frau und Erben die Schuld von 400 Pfund Augsburger Pfennigen für den Kauf der Burg Wildenroth1, wobei dieser di brief, die er darveber het, [...] vns widergeben hat, (2) erklärt ihm weiterhin schuldig zu sein: 30 Pfund Münchener Pfennige für die Bürgschaft gegenüber Konrad von Winchel für die Burghut von Friedberg, 13 Pfund Münchener Pfennige für die Bürgschaft gegenüber Otto und dessen Bruder von Etschlohe2 für einen seinem Jägermeister Cholben gegebenen Wallach, 15 Pfund Münchener Pfennige für den Kauf eines Wallachs für den Wilzhofener, 15 Pfund Augsburger Pfennige für den Kauf eines Pferdes, 50 Pfund Münchener Pfennige für den Kauf eines Pferdes für Seifrid von [Donau]altheim, wobei Konrad vnser gagenbrief widergeben [hat], di er darveber het vnder vnserm insigel3, (3) erkennt als weitere Schuld an: 60 Pfund Münchener Pfennige seitens seines Bruders4 für ein Pferd, 30 Pfund Münchener Pfennige für einen Zelter, den sein Bruder für Marschall Wilhelm von Biberbach gekauft hat, 32 Pfund Münchener Pfennige seitens seines Bruders für die Bürgschaft für ein Pferd, das dieser Hermann von Rosenberg gegeben hat, wobei Konrad vnsers bruoders gagenbrief widergeben [hat], die er darveber het, (4) bestätigt die Schuld von 300 Pfund Münchener Pfennigen für Konrads Dienst zu Frankfurt und dafür, daß dieser ihm für die Dauer des Krieges mit dem von Österreich5 innerhalb des Landes [Oberbayern] mit 10 Helmen und außerhalb mit 5 Helmen dienen und ewig mit Dienst und Treue auf seiner und seiner Erben Seite stehen soll, (5) erkennt die Schuldsumme auf 4506 Augsburger und 530 Pfund Münchener Pfennige an, (6) verpfändet den Empfängern dafür die Burg Wildenroth mit Leuten, Gütern, allem Zubehör und Nutzen, wobei er und seine Erben sich das Recht der Auslösung für die genannte Summe in den nächsten 10 Jahren von Lichtmeß an, div schierst chvmt7, vorbehalten, (7) setzt die Frist der Auslösung auf 14 Tage vor bis 14 Tage nach Lichtmeß8 fest und (8) bestimmt, daß Burg und Güter rechtes Lehen der Empfänger werden, falls er oder seine Erben sie von diesen und ihren Erben binnen der 10 Jahre nicht einlösen. Geben [...] ze Mvenchen 1315 an dem freitag vor sant Georgen tach, r.a. 1.

Überl.: Orig. Perg. dt. im HStA München, KU Fürstenfeld 115 (= KLS 39); Königssekret ( Posse 1 Tf. 50,6) in Schüssel an Pressel9. Druck: MB 9 S. 128 Nr. 41. Reg.: RB 6 S. 394. — Böhmer, RI S. 5 Nr. 85. — Gross S. 26 Nr. 187. — Bansa, Studien S. 114 (Schr. H 11).

1Vgl. die Verkaufsurkunde Ludwigs von 1311 Februar 18 (MB 9 S. 124 Nr. 36; Sprinkart S. 514 Nr. 1032) mit der Summe von 350 Pfund Augsburger Pfennigen.2Etesloher(.) von Stoss S. 215 als Etterschlag (Gem. Wörthsee, LK Starnberg) gedeutet.3Urkunde nicht erhalten, fällt wohl noch in die Herzogszeit.4Herzog Rudolf I. von Oberbayern.5Herzog Friedrich der Schöne von Österreich.6Die Summe müßte "415" sein.71316 Februar 2.81316 Januar 19 — 1326 Februar 16, Stoss S. 215.9Fürstenfeld kam später in den Besitz von Wildenroth, vgl. Nr. 125, 206.

(Ludwig)       Fundstelle/Zitat:  Regg.LdB 3 n. 125     URI

1322 September 231 Geben [...] ze velde bi Oetingen vor vnserm streit 1322 dez nehsten pfinztags vor Michahelis, r.a. 83. im Felde bei [Alt]ötting

Kg. Ludwig überträgt zu seinem und seiner Vorfahren Seelenheil dem Konvent des [Zisterzienser]klosters Fürstenfeld, daz wir vnd vnser vordern gestift haben, den Grund zu Wildenroth mit allen Leuten, Gütern, Wald, Wasser, Fischerei, Weiden, Mühlen, Zöllen, Dorfgericht, Vogtrecht und allem Zubehör2, besuocht vnd vnbesuocht, wie er es bisher innehatte, zu rechtem Eigen. Geben [...] ze velde bi Oetingen vor vnserm streit 1322 dez nehsten pfinztags vor Michahelis, r.a. 83.

Überl.: Orig. Perg. dt. im HStA München, KU Fürstenfeld 167 (= KLS 223); Königssiegel ( Posse 1 Tf. 50,5) an grünen Seidenfäden (A). Drucke: Weech, Urkunden S. 152 Nr. 8 (aus A). — Erben, Berthold S. 58 (aus A). — Bansa, Register 1 S. 31 Nr. 37 (aus A). Reg.: Sterr S. 352. — RB 6 S. 72. — Böhmer, RI S. 28 Nr. 469 (zu September 28). — Erben, Berthold S. 143 Nr. 616. — Bansa, Studien S. 168 (Schr. H 26).

1Die Urkunde wurde 1324 August im Reichsregister eingetragen, Bansa, Register 1 S. 31 Nr. 37. Eine Rückdatierung, die zumal noch von der im Register (September 28) abweicht, ist offensichtlich, da der Schreiber erst seit November 1323 in der Kanzlei tätig ist und ein Datierungsbezug auf die noch bevorstehende Schlacht von Mühldorf 1322 September 28 unmöglich ist. Erben, Berthold S. 19—22; Ders., Schlacht S. 16ff.; Bansa, Studien S. 168f.2Vgl. Nr. 183, die die Vogtei zu Jesenwang zählt.3Vgl. Stoss S. 216.

(Ludwig)       Fundstelle/Zitat:  Regg.LdB 3 n. 206     URI

1328 Mai 15 Data Rome apud sanctum Petrum XVo die mensis Maii, indictione XIa 1328, r.a. 14, i.a. 1. Rom

Ks. Ludwig (1) nimmt das Zisterzienserkloster Fürstenfeld im Herzogtum [Ober]bayern, Diözese Freising, das sein Vater Herzog Ludwig [II.] von [Ober]bayern gegründet und seine Mutter Mathilde, Tochter König Rudolfs [I.], sein Bruder Herzog Rudolf [I.] von [Ober]bayern sowie er selbst mit Gütern und Besitzungen ausgestattet haben, mit Leuten und beweglichen und unbeweglichen Gütern in seinen kaiserlichen und herzoglichen Schutz, (2) bestätigt ihm alle Privilegien, Güter, Rechte, Leute und Besitzungen, die ihm durch die genannten Vater1, Mutter2, Bruder3, ihn selbst4 oder sonst jemanden übertragen worden sind, (3) erneuert die Übertragung der Burg Wildenroth5 mit allen Rechten, Leuten, Gütern, Wiesen, Weiden, Gewässern, Fischwassern und allem Zubehör, (4) bestätigt ihm weiterhin das Haus in der Stadt Esslingen mit allen Weinbergen und Besitzungen außerhalb der Stadt, an die es noviter [...] donationis et emptionis iusto titulo gelangt ist6, sowie alle jetzigen und künftigen Besitzungen und Güter, die es durch Schenkung, Kauf, Erbschaft oder sonstige Rechtstitel innehat, (5) untersagt allen Untertanen seines Reiches und Herzogtums, Edlen und Amtleuten, das Kloster an Leuten, Gütern, Besitzungen und Rechten zu beeinträchtigen durch Besteuern, Plündern, Eindringen, Festsetzen, Pfänden oder andere molestia, und (6) bedroht Zuwiderhandelnde mit dem Einzug ihrer Güter. Corroboratio: bulla nostra aurea7 cum signo nostro imperiali consueto. Zeugen: Herzog Rudolf [II.] von [Ober]bayern patru[us] nost[er] karissim[us], Herzog Heinrich [II.] von Braunschweig[-Grubenhagen], Herzog Ludwig [IV.] von Teck, Graf Meinhard von Ortenburg, Burggraf Friedrich [IV.] von Nürnberg, Graf Konrad von Truhendingen, Graf Hermann von Castell, Konrad von Schlüsselberg, Engelhard von Weinsberg, Magister Ulrich Wild prothonotari[us] nost[er]. Data Rome apud sanctum Petrum XVo die mensis Maii, indictione XIa 1328, r.a. 14, i.a. 1.

Überl.: Vidimus Perg. lat. des bischöflichen Hofgerichts zu Augsburg von 1448 Oktober 23, beglaubigt vom öffentlichen Notar Ulrich Rülin im HStA München, KU Fürstenfeld 1049/1 (= KLS 360 1/3). — Kopialbuch 15. Jh. ebd., KL Fürstenfeld 1 1/2 fol. 11v—12v. — Dt. Übersetzung 15. Jh. ebd., KU Fürstenfeld 206 (= KLS 360 1/2) mit Monogramm. Druck: MB 9 S. 156 Nr. 68. Reg.: Sterr S. 353. — RB 6 S. 258. — Böhmer, RI S. 61 Nr. 996. — Stillfried-Maercker S. 432 Nr. 657. — Wittmann S. 140 Nr. 318. — Koch-Wille S. 123 Nr. 2053. — Diehl S. 276 Nr. 568.

1Güter-, Zehnt- und Vogteiübertragungen, Bestätigungen, Verleihung von niederer Gerichtsbarkeit, Gerichtsstand und Zollfreiheit von 1259 April 9, 1265 Januar 8, 1266 Februar 22, 1267 Februar 18, 1271 Mai 7, 1273 März 16, 1273 Juni 10, 1285 Oktober 10, 1287 Februar 6, 1289 Dezember 13, 1292 Juni 10, 1293 März 16, 1293 Oktober 22 und 1293 Dezember 17 (MB 9 S. 90 Nr. 2f., S. 98 Nr. 5, S. 99 Nr. 7, S. 101 Nr. 10, S. 102 Nr. 11, S. 105 Nr. 14, S. 106 Nr. 15, S. 108 Nr. 17, S. 109 Nr. 18, S. 110 Nr. 19f.; RB 3 S. 128, 260, 282, 328, 410, 414, 544, 4 S. 288, 330, 424, 512, 530; Sprinkart S. 436 Nr. 157).2Abgabenerlaß, Schutzverleihung und Güterübertragung von 1295 Februar 6, 1295 Februar 17 und 1297 Oktober 5 (MB 9 S. 112 Nr. 22; Sprinkart S. 442 Nr. 220, 223, S. 454 Nr. 361).3Vogtei- und Güterübertragungen, Bestätigungen, Verkäufe, Verleihungen von Schutz, niederer Gerichtsbarkeit und Zoll-, Steuer-, Gerichts- und anderen Freiheiten von 1294 April 24, 1294 August 23, 1295 Februar 3, 1297 April 14, 1297 August 15, 1299 September 7, 1300 Juni 23, 1301 März 29, 1307 Februar 10, 1311 April 5, 1312 Februar 17, 1313 August 21 (MB 9 S. 113 Nr. 23, S. 114 Nr. 24, S. 115 Nr. 25f., S. 116 Nr. 27f., S. 117 Nr. 29, S. 121 Nr. 34, S. 122 Nr. 35, S. 125 Nr. 37, S. 126 Nr. 39; RB 4 S. 560, 580; Sprinkart S. 438 Nr. 182, S. 440 Nr. 196, S. 441 Nr. 216, S. 452 Nr. 338, S. 454 Nr. 355, S. 462 Nr. 447, S. 465 Nr. 475f. S. 469 Nr. 526f., S. 492 Nr. 788, S. 515 Nr. 1047ff., S. 521 Nr. 1117, S. 533 Nr. 1247).4Bestätigungen und Verkauf von 1306 Januar 7, 1311 Juni 22, 1314 Juni 1 (Orig. Perg. lat. im HStA München, KU Fürstenfeld 106/1 zusammen mit Rudolf; MB 9 S. 118 Nr. 30, S. 125 Nr. 38; Sprinkart S. 487 Nr. 737, S. 517 Nr. 1071) sowie die Nr. 25, 26, 27, 73, 78, 82, 89, 90, 91, 93, 96, 98, 99, 103, 104, 114, 119, 125, 131, 157, 171, 183, 194, 203.5Vgl. Nr. 125, 183.6In Urkunden von 1317 April 11 und 1321 April 11 ( Diehl S. 239 Nr. 499; Württ. Regesten S. 296 Nr. 7824) bestätigt das Kloster den Erhalt von Häusern und Weinbergen in Esslingen; Wollenberg, Stadthäuser S. 560f. — Vgl. auch Nr. 258.7 Posse 1 Tf. 50, 7/8.