Ortsgeschichte

Der Weiler Lindach wird erstmals 819 als „Lintah“ genannt, was soviel wie „Siedlung am Lindenholz“ bedeutet. Lindach gehörte zum Ausstattungsgut des Klosters Fürstenfeld. Die Kapelle St. Rupert ist ein spätgotischer Bau, im 17. Jh. erneuert, mit einem Altar aus der Zeit um 1680/90.

Durch die Luftbildarchäologie wurde ein stattlicher römischer Gutshof (villa rustica) bei Lindach entdeckt. Zahlreiche Funde geben Aufschluss über das Landleben während der römischen Kaiserzeit in unserer Region. Die zahlreich gefundenen Münzen geben Auskunft über die Dauer der Belegung dieses Ortes. Einige wenige Münzen stammen aus der 2. Hälfte des 1. Jh., der Ausbauphase der Provinz RAETIEN. Das Gros der Münzen stammt aus der Zeit nach den Allemanneneinfällen  von 233 bis 260 während dieser Zeit der Hof wohl nicht bewohnt war. Mit dem Wiederaufbau der Nordprovinzen unter Kaiser Probus (276 – 282) beginnt der Lindacher Hof wieder aufzublühen. Um 352, als erneut germanische Völker das durch Bürgerkriege geschwächte Imperium bedrängen, erlischt auch das Leben auf dem Lindacher Hof.

Nur etwa 200 m südöstlich wurde 2010 im Gewerbegebiet Fürstenfeldbruck-Hasenheide eine spektakuläre römische Siedlungsstelle ausgegraben.

Neben Zaunstrukturen und Brunnenschächten konnten auch Pfostenstandspuren diverser Hausgrundrisse hölzerner Gebäude dokumentiert werden. Als besonders auffällig erschien dabei der Grundriß eines 18x28 Meter großen Bauwerks. Seine Charakteristik kennzeichnet ein mächtiges Innengerüst mit den Spuren eines überdachten Umgangs. Als sicher gilt der hohe Mittelteil, der mit 12x22 Meter einst den Eindruck einer Halle vermittelt haben mag, oder durch diverse Einbauten eine große Anzahl an Zimmern  aufnehmen konnte.

Ebenso werden die unterschiedlichen Wandaufbauten (Flechtwerk oder Spaltbohlen) thematisiert. Angesichts der beachtlichen Größe und Vielzahl an Eisenägeln im archäologischen Fundbild wird eine Schindeldeckung angenommen. Für welchen Zweck der Bau errichtet wurde, ist nicht bekannt.