Geschichte des Landkreises
Die Entwicklung der heutigen Landkreise geht zurück auf die alten Land- und Pfleggerichte, die die Wittelsbacher Ende des 13. Jahrhunderts in ihren Territorien geschaffen haben. Zuvor gab es als unterste Verwaltungs- und Gerichtseinheiten Grafschaften, Vogteien und Herrschaften. Die Wittelsbacher hatten das Glück, dass in Bayern viele der alten gräflichen und hochfreien Geschlechter bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts ausstarben und die Wittelsbacher immer die Erben waren. So wurde es möglich, aus diesen alten Ämtern immer einheitlichere, größere Gebilde zu schaffen, die Gerichte genannt wurden und die den 4 Vizthumsämtern (München, Burghausen, Landshut und Straubing) unterstanden.
In unserer Gegend gab es im 13. Jh. keine einzige größere Ortschaft, keinen Markt der sich als Kristallisationspunkt für solch ein Amt angeboten hätte. Gerichts- und Zollrechte im Raum Bruck lagen bei den Watten von Geggenpoint, die von ihrer Burg hoch über dem Amperübergang die Salzstraße von Salzburg nach Augsburg kontrollierten. Die Zisterzienser, die sich ab 1263 in Fürstenfeld angesiedelt hatten, kauften 1340 von den Nachfahren der Geggenpointner die Grundherschaft und das Dorfgericht zu Bruck.
Nachdem der Klosterrichter bereits seit der Mitte des 14. Jahrhunderts in Bruck residierte, hat es der Ort bis zur Säkularisation nicht geschafft, trotz seiner Marktrechte (seit 1306), sich vom Kloster zu emanzipieren. Das wurde den Bruckern 1803 „zum Verhängnis“.
Die alten Pfleggerichte waren ab 1802 zu „Landgerichten älterer Ordnung“ umgewandelt worden, die die Vorläufer der heutigen Landkreise waren. Alle Städte und Märkte, die kein Landgericht hatten, bekamen die Gerichtsrechte entzogen.
Mit der Säkularisation 1803 wurde auch die Niedergerichtsbarkeit des Klosters aufgelöst. Zuständig waren ab diesem Zeitpunkt die Landgerichte in Dachau und Landsberg. Nachdem man aber recht schnell merkte, dass das zu extrem langen Wegen führte, wurde 1823 das selbständige Landgericht Bruck gegründet, das ebenfalls zum Isarkreis gehörte. Es wurde gebildet aus dem südlichen Teil des Landgerichts Dachau, aus dem nördlichen Teil des Landgerichts Landsberg und aus kleinen Teilen des Landgerichts Starnberg und Weilheim.
Die Umwandlung des Landgerichts in das Bezirksamt Bruck erfolgte 1862 wie in allen anderen bayerischen Kreisen. Eine Besonderheit gibt es noch: 1908 wurde schließlich aus dem Bezirksamt Bruck das Bezirksamt Fürstenfeldbruck. Am 1. Januar 1939 wurde im gesamten Deutschen Reich die Bezeichnung „Landkreis“ eingeführt.
Zum 1. August 1952 wurde die Gemeinde Gröbenzell gegründet. Teile der Gemeinde gehörten zuvor zu Olching, Puchheim und Geiselbullach aber auch zur Stadt München. Dieser Teil wurde in den Landkreis umgegliedert. Es war der einzige Gebietszuwachs des Landkreises.
Im Zuge der Gebietsreform wurden 1972 mehrere Gemeinden an umliegende Landkreise abgegeben. So wechselte die Gemeinde Ebertshausen in den Landkreis Dachau, Geltendorf und Hausen bei Geltendorf kamen zum Landkreis Landsberg und Baierberg, Eresried, Hausen bei Hofhegnenberg, Hofhegnenberg und Steindorf wechselten in den heutigen Kreis Aichach-Friedberg. Bestand der Landkreis vor der Kreisreform 1972/1978 noch aus 59 Gemeinden, so sind es heute noch 23 selbständige Gemeinden.