Rund 35.000 Jahre, so alt sind die ältesten menschlichen Hinterlassenschaften im Landkreis Fürstenfeldbruck. Während der letzten, der Würm-Eiszeit haben offensichtlich Jäger in der Nähe von Nebel campiert und dort einen bearbeiteten Stein hinterlassen. Dieser Fund aus dem Jahr 2017 ist ein großer Glücksfall, weil er „stratifiziert“ ist. d.h. die Schicht, in der dieser bearbeitete Stein gefunden wurde, lässt sich altersmäßig bestimmen. Aus der Nähe von Eismerszell gibt es ebenfalls bearbeitete Steine, die auf Grund ihrer Machart möglicherweise in die Altsteinzeit, das sog. Paläolithikum gehören könnten. Es handelt sich um Lesefunde, die nur an Hand der Bearbeitungsspuren zeitlich eingeordnet werden können. Hier sind sich die Spezialisten noch nicht einig über das Alter.

Völlig einig sind sich die Gelehrten jedoch über das Alter der Steinchen, die die Feldbegeher des HVF unter Führung von Toni Drexler seit 1991 in der Nähe von Hattenhofen gefunden haben. Mehr als 15.000 sog. Mikrolithen, Klingenfragmente und Abschläge aus dem Mesolithikum, der mittleren Steinzeit, beweisen, dass hier ein Lager existierte. Auf einer Halbinsel am Rande des „Haspelsees“ haben über einen Zeitraum von rd. 4.000 Jahre zwischen 9600 v.Chr. und 5500 v. Chr. immer wieder Jäger und Sammler Station gemacht. In einer ihrer Jagdstationen in der Nähe von Purk wurde auch das außergewöhnlichste Stück gefunden: ein Klingenfragment aus Obsidian, das vor rd. 8000 Jahren von der Insel Milos (griechische Kykladen) ins Haspelmoor kam.


Obsidian aus Milos.
Foto: Wolfgang Pulfer

Ca. 5500 v. Chr. kamen die ersten Ackerbauern nach Bayern. Mit ihnen beginnt das Neolithikum, die Jungsteinzeit. Von den ersten Vertretern dieser völlig neuen Zeit, den Menschen der sog. „Linearbandkeramischen Kultur“ hat man bis heute keine Spuren im Brucker Land entdeckt, wohl aber von fast allen späteren Kulturen.

Einzelheiten zu den einzelnen Zeitphasen finden Sie auf den folgenden Seiten. Viele Exponate aus den unterschiedlichen Kulturen sind in unserem Museum (Archäologische Abteilung des Museums Fürstenfeldbruck) zu sehen. Eine umfangreiche Schilderung zu einzelnen Funden aus dem Brucker Land, bietet unser Katalog „BodenSchätze – Funde und Ihre Geschichten“.

Und wenn Sie genau wissen wollen, wo überall im Landkreis und ganz Bayern sich Boden- und Baudenkmale befinden, dann schauen sie doch einfach mal im Denkmalatlas des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege nach.