Ortsgeschichte

Vogach wird zum erstenmal in einer Urkunde des Klosters Steingaden aus dem Jahre 1183 erwähnt. Darin werden Besitzungen des Klosters in „Vohigoue“ genannt. Der Name bedeutet wohl soviel wie „Fuchsgau“.

1485 erhält Jeronimus von Perwang von Herzog Albrecht IV. die benachbarte Hofmark Günzlhofen als Lehen. Dieser hatte zwei Söhne: Augustin und Christoph. Während ersterer die Hofmark Günzlhofen übernahm, erhielt Christoph die Besitzungen in Vogach. Er hatte bereits vor 1528 in Vogach seinen Sitz. Von beiden Brüdern ist uns deren tragischer Tod überliefert. Als um das Jahr 1526 die Ideen der Täufer (auch Wiedertäufer genannt), über Augsburg in unser Gebiet drangen, fanden sich auch zwei Anhänger aus adeliger Herkunft: die Brüder Augustin und Christoph Perwanger. 1528 „…hat Herzog Wilhelm von Bayern den zweien edlen Gebrüdern Augustino und Christoforo den Perwangern von Ginzlhofen, obwohlen eine namhafte Freundschaft von Adel für sie gebeten, die Köpf abschlagen lassen.“

Dessen Sohn Jobst Perwanger verkaufte Vogach an den Leibarzt von Herzog Wilhelm IV. Dieser erhob den Ort 1596 zur geschlossenen Hofmark. Zu dieser Zeit befand sich in Vogach schon ein kleines Schloss. Bereits im selben Jahr kaufte das neugegründete Jesuitencolleg Landsberg die Hofmark.  In der Hand der Jesuiten verblieb Vogach bis zur Aufhebung des Ordens im Jahre 1773. Anschließend ging die Hofmark an den Malteser-Orden über. 1814 wurde die Malteser-Kommende Vogach vom Königreich Bayern übernommen. Die Ortschaft Vogach kam 1818 zu Gemeinde Mittelstetten.

Vogach lag an der sog. "rechten Salzstraße", die von München über Aubing - Esting - Maisach - Unterschweinbach - Vogach - Kissing - nach Augsburg führte. Sie war um 1600 vermutlich bedeutender als der Weg über Bruck. Außer Salz ist auf der Straße über Vogach Wein und Getreide überführt und vor allem der Viehtrieb mit Schweinen, Schafen und Ochsen abgewickelt worden.

Das Schloss ist im 30-jährigen Krieg schwer beschädigt worden; 1699 wurde es neu erbaut. Das Vogacher Schloss, das nur zeitweise von Jesuiten-Patres aus Landsberg als Erholungsort genutzt wurde, stand bis ca. 1812. Es befand sich im heutigen Garten des Schlossbauern. Zum Schloss gehörte auch ein Brauhaus und seit 1613 eine öffentliche Uhr. Es dürfte die älteste nachweisbare öffentliche Uhr im Landgericht Dachau sein.

Die Kirche, die ursprünglich dem Hl. Michael geweiht war, wurde in der 2. Hälfte des
18. Jahrhunderts dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht. Sie wird erstmals 1361 erwähnt. Der Bau ist im Kern wohl einheitlich spätgotisch. Bei einer ersten Barockisierung Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Chorgewölbe stuckiert. Die Flachdecke im Schiff mit dem Gemälde der Enthauptung Johannes des Täufers ist im Jahre 1766 entstanden. Anstelle der Seitenaltäre befinden sich, auf klassizistischen Konsolen, rechts eine schön geschnitzte Pieta (um 1500-1510), links die Figuren des Hl. Florian und des Hl. Sebastian aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.