Erstnennung und Namensdeutung

Malching: 769/76 »Mahaleihhi«; auch Annenhofen genannt: 828 »Anninhofa et vulgo vocatur ad Mahaleihi«; die beiden Namen wer­den bereits 817 miteinander verbunden[1]. Be­deutung: Von mhd. »mahel«, ahd. »mahal«: Volksversammlung, Gerichtssätte; hier auch in der Bedeutung Gerichtseiche; es handelt sich hier um einen unechten »-ing-Ort«, d. h. einen Ortsnamen mit Suffix -ing, der nicht aus der Landnahmezeit stammt und nicht nach einem Personennamen gebildet wurde;

 

Hejo Busley, Toni Drexler, Carl A. Hoffmann, Paul-E. Salzmann, Klaus Wollenberg (Hg.): Der Landkreis Fürstenfeldbruck. Natur – Geschichte – Kultur. Fürstenfeldbruck 1992, S.621 ff.

[1] Tr. Freising 36 576a; vgl. WaBi 20 (Eduard Wallner: Beiträge zum Namensregister der Traditionen des Hochstifts Freising hg. V. Th. Bitterauf. In: OA 76 (1950) 43-79 und 77 (1952) 57-102).

Grund- und Gerichtsherrschaft bis 1808/48

Malching (Ober-, Unter-): Störmer zeigt eine verwandtschaftliche Verbindung zwischen der in Malching grundbesitzenden Familie eines Emilo und der Gründersippe von Schäftlarn[1]. Malchinger Besitz vermutlich Teil des Ausstattungsgutes des Grafen Otto (IV.) von Valley für Kloster Bernried von 1121. 1206 gibt Graf Otto (XIII.) von Valley die Vogtei in Malching dem »Hainricus nobilis de Estingen« zu Lehen. 1330 Kaiser Lud­wig der Bayer gewährt Kloster Bernried die niedere Gerichtsbarkeit über seine Hintersas­sen. 1440 Ober- und Untermalching erschei­nen als zwei Dorfgerichte des Klosters. 1558 wird M. als Hofmark bezeichnet. Bis 1689 werden jeweils Einschränkungen der Hof­marksgerichtsbarkeit vermerkt. 1803 kommt Malching durch die Säkularisation an das Landgericht Dachau.

Grundherrschaft (1752) 16 Anwesen: Hof­marksherrschaft 12; Mayrsches Benefizium bei U. L. Frau München 1; Kloster Wessobrunn 1; Kirche Malching 2.

[1] Wilhelm Störmer: Adelsgruppen im früh- und hochmittelalterlichen Bayern (= Studien zur bayer. Verfassungs- und Sozialgeschichte 4). München 1972, 177.