Tag 6 – Grabung in Jesenwang
Donnerstag, 13. August 2020
Nachdem gestern Abend ja noch der Weizen gedroschen wurde, konnte heute der Bagger am Fuß des Hangs eingesetzt werden. Warum macht man das? Damit man erkennt, wie sich die Bodenstruktur vom Hang abwärts verändert, alles ist immer in Bewegung und so kann man die Befunde an den einzelnen Grabungsflächen besser zuordnen.
Apropos: Was ist eigentlich ein Fund und was ein Befund?
Befund = Strukturen, z. B. Mauern oder Erdverfärbungen von früher vorhandenen Holzpfosten, ein Hausgrundriss oder eine Abfallgrube etc.; Befunde sind in der Regel nicht beweglich.
Fund = das einzelne, bewegliche Fundstück, z. B. eine Scherbe, ein Stein …
Heute besuchte Herr Prof. Dr. C. Sebastian Sommer, Landeskonservator Bodendenkmal (Landesarchäologe) im BLfD unsere Grabung. Nach einer ersten kurzen Einführung zog schon die Regenfront auf und er war sofort als Helfer gefordert. Auch Dr. Sabine Mayer, seine Kollegin war wieder unterstützend vor Ort und die Geoarchäologin Britta Kopecky-Hermanns kratzte an den Erdschichten, dokumentierte und erklärte uns Helfern wieder gerne, was wir da im Boden sehen. Dr. Janine Fries-Knoblach von der Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V. und Marcus Guckenbiehl vom Museum in Germering ließen es sich auch nicht nehmen, die Lehrgrabung aus der Nähe anzusehen.
Unsere Experten analysieren, diskutieren und die weiteren Schritte für morgen werden geplant. Es bleibt immer noch spannend, denn wir graben an einzelnen Stellen tiefer …
Unserer lieben Grabungshündin Lucie geht es wieder besser. Sie bewacht einen aufgeschütteten Erdhügel, während ihr Frauchen in diesem nach Funden sucht.
Zu guter Letzt: Wir freuen uns alle über den schönen Artikel in der SZ von heute …
Fotos und Video: B. Regler und R. Schleich
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