Holocaust-Gedenken am Mahnmal für den Todesmarsch
Seit 1996 gedenken wir Deutschen den Holocaust-Opfern am 27. Januar, dem Tag der Befreiung des KZ Auschwitz. Auch in Fürstenfeldbruck findet seit Jahren eine Gedenkfeier am Mahnmal in der Dachauer Straße statt. Dieses Denkmal von Hubertus von Pilgrim erinnert explizit an die Todesmärsche, die im April 1945 auch durch unseren Landkreis zogen. Neben den bekannten Zügen durch Fürstenfeldbruck gab es auch bereits vor dem offiziellen Räumungsbefehl für die Außenlager rund um Landsberg (23.4.1945) immer wieder kleinere Transporte von Häftlingen, die zu Fuß durch Orte im Landkreis getrieben wurden. Von einigen wissen wir durch Zeitzeugen, viele andere lassen sich nicht mehr beweisen.
Nachdem in diesem Jahr Corona-bedingt die zentrale Kundgebung in der Dachauer Straße ausfallen muss, sollten wir uns an die Aufforderung von Herrn Landrat Karmasin halten: jeder Einzelne von uns kann persönlich zu einer ihm genehmen Zeit seine Trauer und sein Mitfühlen am Mahnmal zum Ausdruck bringen. Die Todesmärsche dauerten das ganze Frühjahr 1945, das Leiden der Gefangenen noch viel länger. Eigentlich könnten wir an jedem Tag des Jahres einen Stein am Mahnmal von Pilgrim niederlegen – zum Gedenken an die Opfer der Nazidiktatur.
Für jeden historisch Interessierten im Landkreis sollte aber die Erinnerung und das Gedenken an diese furchtbaren und sinnlosen Quälereien eine persönliche Verpflichtung sein. Auch und gerade in einer Zeit, in der verwirrte „Querdenker“ die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie mit den Gesetzen der Nazis gleichsetzen. Solche Schlagworte zeugen von fehlendem Geschichtsverständnis und verqueren Ideen, die wir nicht gut heißen können und wollen. Nichts, was heute von staatlichen Stellen gegen diese Corona-Pandemie unternommen wird, hat irgend etwas mit den Gräueltaten der NS-Zeit oder mit den Ermächtigungsgesetzen der Hitler-Diktatur zu tun.
Der Historische Verein freut sich, wenn viele Menschen dem Aufruf zu einem persönlichen Gedenken folgen.
Mehr Informationen finden Sie auch auf der Homepage des Landratsamts Fürstenfeldbruck
https://www.lra-ffb.de/landkreis-politik/kultur/mahnmalzumgedenkenandiekz-haeftlinge
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